Zusammenfassung
Die Hereditäre Spastische Paraplegie ist eine nicht-entzündliche, neurodegenerative Erkrankung mit Untergang der Pyramidenbahn und des Gyrus praecentralis. Es kommt zu spastischen Paresen, Hohlfußbildung, Dysarthrie und kognitiven Störungen. Die Erkrankung wird meist autosomal-dominant vererbt und kann nicht kurativ behandelt werden, weist aber in den meisten Fällen nur einen langsam progredienten Verlauf auf.
Epidemiologie
Ätiologie
- Ursache 
- 75% genetisch (aut.-dom., aut.-rez., X-chromosomal)
 - 25% sporadisch
 
 - Kann in Kombination mit einer hereditären motorisch-sensiblen Neuropathie (HMSN) vorkommen
 
Symptomatik
- Betrifft vor allem untere Extremität
 - Langsam progrediente (über Jahrzehnte) spastische Parese
 - Später spastische Kontrakturen und Hyperreflexie
 - Ggf. Vibrations- und Lageempfinden↓ (→ Ataktisches Gangbild)
 - Harnblaseninkontinenz
 - Hohlfußbildung
 - Dysarthrie und kognitive Beeinträchtigung
 
Pathologie
- Progrediente Degeneration der Pyramidenbahn und des Gyrus praecentralis (Betz'sche Zellen)
 
Differenzialdiagnosen
AMBOSS erhebt für die hier aufgeführten Differenzialdiagnosen keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Therapie
- Keine kurative Behandlung möglich
 - 
Symptomatische Therapie 
- Krankengymnastik
 - Baclofen (zentralwirksames Muskelrelaxans)
 
 - Verlauf meist jedoch nur langsam progredient
 
Kodierung nach ICD-10-GM Version 2025
-  G11.-: Hereditäre Ataxie 
- G11.4: Hereditäre spastische Paraplegie
 
 
Quelle: In Anlehnung an die ICD-10-GM Version 2025, BfArM.