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Seltene hereditäre Stoffwechselerkrankungen

Letzte Aktualisierung: 27.10.2025

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In diesem Kapitel werden die seltenen hereditären Stoffwechselerkrankungen abgehandelt. Sie umfassen verschiedene Störungen des Intermediärstoffwechsels, die durch vererbte Enzymdefekte verursacht werden, welche die Verstoffwechselung selbst sowie den Transport der Substrate oder Produkte betreffen können. Die Therapie erfolgt in den meisten Fällen symptomatisch, für einige Erkrankungen, wie bspw. den α1-Antitrypsin-Mangel, gibt es kurative Therapiemöglichkeiten.

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α1-Antitrypsin-Mangel (AAT-Mangel)toggle arrow icon

COPD-Patienten unter 50 Jahren sollten auf einen α1-Antitrypsin-Mangel untersucht werden!

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Mitochondriale Myopathientoggle arrow icon

Allgemein [4][5]

  • Pathophysiologie
  • Vererbung: Überwiegend maternal
  • Klinisches Bild: Myopathien bei Belastung und muskuläre Schwäche
  • Diagnostik
    • Labor: Erhöhung des Serumlaktats
    • Skelettmuskelbiopsie: Ggf. Nachweis von Ragged-red-Fasern
    • Molekulargenetische Testung: Detektion bestimmter mtDNA- oder nukleärer Mutationen
  • Siehe auch: Mitochondriale Erkrankungen

Spezielle Formen

Chronisch-progressive externe Ophthalmoplegie (CPEO)

  • Ätiopathogenese: Störung der Atmungskette in der mitochondrialen Energiegewinnung → Störungen in Systemen mit hohem Energieverbrauch
  • Klinik: Doppelbilder und Verschwommensehen durch progrediente Ophthalmoplegie

Kearns-Sayre-Syndrom (KSS) [6]

MELAS-Syndrom

MERRF-Syndrom [4][6]

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Stoffwechselstörungen von Aminosäurentoggle arrow icon

Alkaptonurie

  • Ätiologie: Seltene, autosomal-rezessiv vererbte Tyrosinstoffwechselerkrankung
  • Pathophysiologie/Klinik: Anreicherung des Metabolits Homogentisinsäure → Ablagerungen und ggf. Schädigung von
  • Diagnostik: Zugabe einer Base zum Urin → Schwarzfärbung spricht für das Vorliegen der Erkrankung

Homocystinurie

Phenylketonurie (PKU)

Zystinose

  • Definition: Zystin-Speicherkrankheit
  • Verlauf: Unterschiedliches Erkrankungsalter und verschiedene Schweregrade: Infantile, juvenile und okuläre Form
  • Epidemiologie: Am häufigsten ist die infantile Form (Beginn im 3. Lebensmonat), die zugleich am schwersten verläuft
  • Klinik
  • Charakteristisch: Nachweis von Zystinkristallen in der Kornea bei der Spaltlampenuntersuchung

Zystinurie

Informationen zur Zystinurie finden sich in dem Kapitel Urolithiasis

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Störungen des Harnstoffzyklustoggle arrow icon

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Stoffwechselstörung der Harnsäuretoggle arrow icon

Lesch-Nyhan-Syndrom

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Fettstoffwechselstörungentoggle arrow icon

Medium-Chain-Acyl-CoA-Dehydrogenase-Mangel (MCAD-Mangel)

Adrenoleukodystrophie

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Mukopolysaccharidosen (MPS)toggle arrow icon

  • Definition: Störungen im Abbau der Glykosaminoglykane
  • Ätiologie: >10 bekannte Gendefekte; Vererbung: autosomal-rezessiv (Ausnahme ist die MPS Typ II, die X-chromosomal vererbt wird)
  • Klinik
    • Gesichtsdysmorphien (grobe Gesichtszüge), Gelenkkontrakturen, Wachstumsstörungen, Hepatosplenomegalie, Hornhauttrübungen, Hernien
    • Typ I H (Hurler): Psychomotorische Retardierung, Dysostosis multiplex, Hornhauttrübung
  • Diagnostik
  • Therapie

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Lysosomale Speicherkrankheitentoggle arrow icon

Morbus Gaucher

  • Definition: Häufigste lysosomale Lipidspeicherkrankheit
  • Pathophysiologie: Verringerte Aktivität der Glucocerebrosidase führt zur Anreicherung von Glucosylceramid in Zellen des retikuloendothelialen Systems
  • Symptomatik: Vergrößerung von Leber und Milz, Störungen des Skelettsystems, hämatologische Veränderungen, in seltenen Fällen Neurodegeneration, epileptische Anfälle und Lungenbefall, bei Säuglingen Fütterstörungen
  • Diagnostik: Bestimmung der Aktivität der Glucocerebrosidase in Leukozyten oder Haut-Fibroblasten

Morbus Fabry

Globoidzell-Leukodystrophie (Morbus Krabbe)

  • Ätiologie: Die Ursache dieser autosomal-rezessiven Erkrankung liegt in einer Mutation des GALC-Gens, die zu einer verminderten oder fehlenden Aktivität des lysosomalen Enzyms Galactocerebrosidase (GALC) führt
  • Pathophysiologie: Wahrscheinlich Akkumulation toxischer Myelin-Abbauprodukte (Psychosin) und Bildung sog. Globoidzellen (große Speicherzellen) → Demyelinisierungen bis hin zur Dezerebration
  • Symptomatik: Schwere mentale und motorische Defizite; typisch: Sehverlust (Optikusatrophie), zunehmende Versteifung der Glieder und opisthotone Körperhaltung

Metachromatische Leukodystrophie

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Morbus Fabrytoggle arrow icon

Allgemein [11]

  • Einordnung: Seltene lysosomale Speicherkrankheit
  • Ätiologie
    • Veränderte/Fehlende Enzymaktivität der α-Galactosidase A (AGLA)
    • X-chromosomale Vererbung (insb. männliches Geschlecht betroffen )
  • Epidemiologie: Manifestationsalter abhängig von Geschlecht
    • : Typischerweise im Alter von 3–10 Jahren
    • : Typischerweise im Alter von 6–15 Jahren
  • Pathophysiologie: Mangel an α-Galactosidase AAkkumulation von Glykosphingolipiden → Ablagerung in Zellen verschiedener Körperregionen, u.a.

Symptomatik [11]

Typische Symptome unterscheiden sich je nach Lebensalter. I.d.R. verschlechtert sich das klinische Bild zunehmend.

Diagnostik [11]

Therapie [11]

Neben der ambulanten Behandlung sollte stets eine Vorstellung in einem interdisziplinären Fabry-Zentrum erfolgen.

  • Kausal: Enzymersatztherapie mit
    • Agalsidase alfa
    • Agalsidase beta
  • Bei Missense-Genvariante (Enzymrestaktivität erhalten): Chaperon-Therapie
  • Ergänzend: Symptomorientierte Maßnahmen, bspw. NSAIDs bei Schmerzen
  • Verlaufskontrollen (in interdisziplinärem Fabry-Zentrum) mind. 1×/Jahr empfohlen

Verlauf und Prognose [11]

  • Fortschreitender Krankheitsprogress
  • Ohne Behandlung: Deutlich verringerte Lebenserwartung

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AMBOSS-Podcast zum Thematoggle arrow icon

Von Kolibris und Zebras: Seltene Erkrankungen (Februar/2022)

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